Rupert Sheldrake: Der Wissenschaftswahn - Warum der Materialismus ausgedient hat
Schon länger bin ich am lesen dieses interessanten Buches.
Es geht im Grunde darum, dass die materialistische (Natur)Wissenschaft mit ihrem Reduktionismus auf die kleinsten Teilchen und der Verneinung der geistigen Ebene zu einseitig geworden ist. Es fehlt ihr schlicht das Gegenpol - Die geistige Ebene, das Bewusstsein.
Hier erwähnenswerte Exzerpte:
1927 wurde mit der Entdeckung des Unschärfeprinzips in der Quantenphysik deutlich, dass die stoffliche Welt ihrer Natur nach letztlich nicht determiniert ist... Der Zufall bestimmt, ob in einem Quantenereignis diese und nicht jene Möglichkeit realisiert wird.
Statt der Dualität von Materie und Geist gab es jetzt nur noch Materie. Das ist die Philosophie des Materialismus, die seit der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts das naturwissenschaftliche Denken beherrscht.
Dem Reduktionismus fehlt jetzt einfach die solide atomare Basis für die Erklärung aller Phänomene des Lebens. Und davon einmal abgesehen: Organismen sind - unabhängig von der Frage, wie viele subatomare Teilchen es gibt - Ganzheiten, und wenn man sie auf ihre Bestandteile reduziert, muss man sie töten und ihre chemische Zusammensetzung ermitteln. Dabei zerstört man aber gerade das, was den Organismus zum Organismus macht. Ich musste mich bereits als Student in Cambridge mit der Beschränktheit des Reduktionismus auseinandersetzen.
Es wurde untersucht, wie weit erlernte Gewohnheiten nach der Zerstörung verschiedener Teile des Gehirns erhalten bleiben, und dies führte zu einer scheinbar paradoxen Schlussfolgerung: "Das Gedächtnis ist überall, aber nirgendwo im Besonderen".
Ein junger Mann, Absolvent der Sheffield University mit einem erstklassigen Abschluss in Mathematik, hatte einen IQ von 126, aber "praktisch kein Gehirn". Bei ihm war die Schädelhöhle mit einer etwa einen Millimeter dicken Schicht von Gehirnzellen ausgekleidet und ansonsten mit Flüssigkeit gefüllt.
In den meisten traditionellen Gesellschaften, falls nicht in allen, scheint Gedankenübertragung eine Selbstverständlichkeit zu sein und wird praktisch genutzt.
Ihm ging auf, dass sich Licht aus der Perspektive eines mit Lichtgeschwindigkeit reisenden körperlosen Geistes nicht bewegt und dass keine Zeit vergeht. Diese Szene, die er erstmals 1896 mit sechzehn Jahren vor sich sah, liess ihn über Jahre nicht mehr los und spielte eine wichtige Rolle für die Entwicklung seiner Relativitätstheorie.
Ihre beiden modernen Grundtheorien, die Quantenmechanik und die allgemeine Relativitätstheorie, sind nicht miteinander vereinbar.
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