Dienstag, 26. März 2013

The Signal and the Noise

Buchempfehlung:




Der brillante Statistiker und Probabilitätsfreak Nate Silver erklärt in diesem Buch wie er an verschiedene Probleme herangeht um die grössten Wahrscheinlichkeiten herauszufinden. Er wendet seine Schätzungen auf Themen wie Wahlen, Poker, Baseballspiele, Wettervorhersagen, Erdbeben, und auch den Börsenmarkt an.

Ihm fällt vor allem die Schnelllebigkeit an der Börse auf, und dass sich die Börse durch zunehmendes HighFrequencyTrading quasi Selbstständig gemacht hat. Auf folgender Grafik ist die durchschnittliche Haltedauer von Aktien zu sehen.





Der Subtitel "if you can't beat 'em" bezieht sich auf die effiziente Markttheorie, die besagt, dass der Markt das aktuelle kollektive Wissen aller Marktteilnehmer abbildet. Somit kann man theoretisch gegen den Markt nicht gewinnen, jedenfalls auf lange Sicht gesehen.

Aber auch die effiziente Markttheorie hat ihre Tücken. So unterliegt auch das kollektive Urteil der Teilnehmer unter Fehleinschätzungen. Am besten erkennt man diese durch Blasenbildungen. Nate Silver schreibt "In fact, a market that makes perfect predictions is a logical impossiblity".

Die berüchtigte unsichtbare Hand von Adam Smith funktioniert nur effizient wenn die Masse auf dem Markt unabhängig gegeneinander spielt "Instead of our mistakes canceling one another out, which is the idea behind the wisdom of crowds" und sich Gegenseitig neutralisiert. Dies ergibt dann das Markteffiziente Gleichgewicht.

Er hat auch herausgefunden, dass der Markt seinen Charakter dauernd ändern kann und somit früher erfolgreiche Strategien in Zukunft versagen werden. Hier setzen die Elliott Wellen an, sie versuchen schliesslich nichts anderes als den Charakter des Marktes zu erfassen.

Er vergleicht Erdbeben mit dem Aktienmarkt, beide seien nicht zufällig aber auch nicht voraussehbar: "Like the historical patterns on the frequency of earthquakes, stock markets data seems to occupy a sort of purgatory wherein it is not quite random but also not quite predictable."

Als Abschliessendes Zitat meint er, dass man nicht dem blöden Spruch "Der Markt habe immer recht" auf den Leim gehen soll:

"What's clear, however, is that we'll never detect a bubble if we start from the presumption that markets are infallible and the price is always right. Markets cover up some of our warts and balance out some of our flaws. And they certainly aren't easy to outpredict. But sometimes the price is wrong."

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